deutscher Kommunalpolitiker; SPD; nach dem Zweiten Weltkrieg Lübecks erster Polizeipräsident; Bürgermeister von Lübeck 1946-1956
* 12. November 1891 Lübeck
† 16. Mai 1976 Lübeck
Wirken
Otto Karl Passarge stammte aus Lübeck. Er besuchte die Volksschule, wurde Maurer und gehörte als eben Siebzehnjähriger zu den Mitgründern der Sozialistischen Arbeiterjugend in Lübeck. Es folgten Wanderjahre in die Schweiz und nach Skandinavien. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland trat er 1910 der SPD bei und wurde in seiner Heimatstadt auf lokalpolitischem Gebiet aktiv. Im 1. Weltkrieg war er Soldat und wurde als Unteroffizier mit dem EK I ausgezeichnet. Nach seiner Rückkehr wurde er 1921 in die Lübecker Bürgerschaft gewählt, in der er dann 1931 Vorsitzender der SPD-Fraktion wurde. In der Lübecker Stadtverwaltung wirkte P. ferner als bürgerlicher Deputierter der Bau- und Finanzbehörden, als Leiter des Jugendamtes und als Mitglied des Politischen Beirats. Auch war er Reichsbanner-Führer in Lübeck. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 mußte P. wegen seiner engen Bindung an Dr. Leber vielfach Verfolgung über sich ergehen lassen. Mehrmals war er in Gefängnissen und mußte längere Zeit auch in den Konzentrationslagern Fuhlsbüttel und Sachsenhausen ausharren.
Auch im 2. Weltkrieg wurde P. schließlich noch 1942 eingezogen und als Feldwebel an der Mosel verwundet. Bei Kriegsende war er ...